FASD

Alkoholkonsum während der Schwangerschaft hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit des ungeborenen Kindes. Er kann zu lebenslangen körperlichen und geistigen Schädigungen sowie zu Verhaltensauffälligkeiten des Kindes führen. Alle Formen dieser vorgeburtlichen Schädigungen werden unter dem Begriff FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder) zusammengefasst.

Menschen mit FASD sind für ihr gesamtes Leben beeinträchtigt, wobei die größten Probleme oft in der Bewältigung des Alltags liegen. Ein „normales“ Leben ist nur den wenigsten Jugendlichen und Erwachsenen mit FASD möglich.

Obwohl in Deutschland jährlich ca. 10.000 (!) Neugeborene vom Fetalen Alkoholsyndrom betroffen sind, ist FASD im Vergleich zu anderen Behinderungen noch immer nicht ausreichend bekannt, genauso wenig wie die Möglichkeiten zur Unterstützung der Betroffenen.

(Quelle: “Die Fetale Alkohol-Spektrumstörung”, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, 2017)

Alltags-Einschränkungen

Aufgrund von Folge-Erkrankungen kann es bei, von FASD betroffenen, Menschen zu umfangreichen Einschränkungen im Alltag kommen.

So kämpfen 70 % der Betroffenen mit Einschlaf- und 58 % mit Durchschlaf-Problemen. 34 % der Betroffenen berichten von regelmäßigen Albträumen (zum Vergleich: in der Durchschnittsbevölkerung sind es nur 0,15 %).

88 % der von FASD betroffenen Menschen haben Angststörungen; 67 % bekommen es in ihrem Leben mit Depressionen zu tun (27 % mehr als im Bevölkerungs-Durchschnitt).

FASD stört auch die Exekutivfunktionen der Betroffenen. Über 80 % berichten von Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und von Problemen mit Aufmerksamkeit, Entscheidungsfindung und sozialen Regeln, bzw. dem Gesetz. 70 % der Betroffenen haben Schwierigkeiten mit dem Sprach- und Aufgaben-Verständnis, sowie mit dem verstehenden Lesen

Weil den Betroffenen das FASD oft nicht anzusehen ist, werden sie von ihrem Umfeld oft in ihrer Eigenständigkeit überschätzt. Die daraus reultierende Überforderung kann diverse negative Auswirkungen nach sich ziehen, wie z.B. erhebliche Spannungszustände, Seelische Störungen, Kriminelles Verhalten und Suchterkrankungen.

(Quelle: “Die Fetale Alkohol-Spektrumstörung”, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, 2017)

Lebensqualität steigern

Die Behinderung durch eine Fetale Alkoholspektrumstörung beruht auf einer toxisch bedingten vorgeburtlichen Hirnschädigung. Zusätzlich wirken häufig schädigende Faktoren wie Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung auf das bereits vorgeschädigte Gehirn ein. Diese komplexe Beeinträchtigung führt bei den Betraffenen sowohl zu kognitiven Defiziten als auch zu Störungen der Exekutivfunktionen und zu Verhaltensauffälligkeiten.

Dies bedeutet erhebliche Einschränkungen der Alltagskompetenzen. Betroffene brauchen zum Ausgleich diese Beeinträchtigungen stabile Alltagsroutinen.

Häufig haben sich diese in ihrem direkten Lebensumfeld bereits mehr oder weniger etabliert (Familie, Pflegefamilie, Kindergarten, Schule, etc.). Dazu, wie sich diese helfenden Strukturen verfestigen und die Lebensqualität für die Betroffenen wie auch für ihre Begleitpersonen steigern lassen, biete ich – individuell auf den konkreten Fall abgestimmt – Beratungen und Coachings an.